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Nistkasten

Macht Nistkastenbau überhaupt noch Sinn?

Dazu gibt es nur ein klares „JA“ als Antwort. Sehen wir uns erst einmal die momentane Situation unserer Vogelwelt ansehen. Auf welchen Gebieten ist der dringendste Handlungsbedarf?

Es ergibt sich folgende Situation, nach der letzten großen Bestandsaufnahme, bei der sich einige tausende ehrenamtliche Helfer und Experten beteiligten.

Herbstwald

Wie können unseren ganz persönlichen Beitrag zum aktiven  Natur- und Artenschutz leisten, ganze einfach, wir helfen unseren Vögeln bei der „Wohnungssuche“, in dem wir ihnen Nisthilfen und Nistkästen anbieten, ganz egal ob einzelnen Arten auf ein solches Angebot angewiesen sind oder nicht.

Während unsere Kleinvögel meist noch genügend natürliche Strukturen zum Nisten finden, gibt es andere Arten die kaum mehr natürliche Nistmöglichkeiten finden – dazu zählen neben dem Mauersegler auch der Steinkauz (der kleine Kobold unter den Vögeln) als „kleiner“ Vertreter der Greifvögel.

Die eine Seite ist der Arten- und Naturschutz, die andere Seite ist das Naturerlebnis – das Beobachten der Vögel, das lernen von den Tieren. Das sind zwei gute Gründe um mit dem Bauen von Nisthilfen schnell zu beginnen.

Welches Baumaterial verwenden wir?

Am besten verwenden wir ungehobelte, sägerauhe und trockene Bretter aus Fichte, Kiefer oder Tanne in einer Brettstärke von ca.20mm. Die 20mm sind notwendig zur Isolation der Nistkästen und um ein gutes Raumklima zu gewährleisten. Wer es ganz genau nehmen will, der kann gerne FSC-zertifiziertes Holz nehmen. Wer allerdings auf Wiederverwertung und Recycling wert legt, der kann gebrauchte Europaletten weiterverarbeiten.

Was ich nicht verwenden würde, das ist handelsübliches Sperrholz, bei dem ist die Haltbarkeit sehr begrenzt!

Wer seinen Nistkasten unbedingt bunt bemalen will und einen Designerniskasten draus machen möchte, der kann das gerne machen, aber nur mit lösungsmittelfreinen Farben und NUR aussen, keinesfalls innen. Empfehlen  würde ich aber, den Nistkasten naturbelassen zu lassen oder mit Bienenwachs wetterfest zu machen.

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Was ist beim Bau eines Nistkastens zu beachten?

  • bird-feeder-klWitterungsbeständiges naturbelassenes, sägeraues 2 cm starkes Massivholz – Fichte, Kiefer oder Tanne. Durch die Holzstärke wird ein Überhitzen und Unterkühlen im Nistkasten vermieden.
  • Das Flogloch muss direkt unterhalb des Nistkastendaches angebracht werden. Der Durchmesser des Flogloches ist abhängig von der zu unterstützenden Vogelrasse
  • Es muss unbedingt genug Innenvolumen des Nistkastens vorhanden sein. Der Platzbedarf ist immer abhängig von der Vogelart. Mindestvolumen für Kleinvögel unterhalb des Flugloches 1600 cm³. Die Grundfläche soll unbeding 120 x 120 mm betragen
  • Bei der Verwendung von Farben immer lösungmittelfreie natur Farben, oder Holz dass frei von Holzschutzmittel ist verwenden
  • Die Innenseiten unbedingt rauh belassen , damit die Jungvögel besseren Halt beim herausklettern finden
  • Das Einflugloch einer Vollhöhle sollte mindestens 17 cm über dem Nistkastenboden platziert sein, damit Marder und Katzen nicht mit ihren Pfoten an die Brut gelangen
  • Unbedingt darauf achten, dass keine scharfen Kanten und herausstehende Nägel oder Schrauben im Inneren der Höhle sind.

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Reinigung von Nistkästen?

Wann?

Im Spätsommer, nach der abgeschlossenen letzten Brutzeit ist die ideale Zeit die Nester zu reiningen – bevor „Nachmieter“ einziehen. Solltest du es im Spätsommer nicht schaffen, dann geht das auch noch kurz vor dem Winterende, aber auf jeden Fall bevor die neue Brutzeit beginnt.

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Wie?

Den gesamten Inhalt aus dem Nest entfernen, aufpassen dass auch in den Ecken alles entfernt wird. Auf keinen Fall scharfe Putzmittel verwenden. Bei Desinfektionsmittel muss man sehr vorsichtig sein, wenn überhaupt, dann ein mildes Desinfektionsmittel, besonders eines das für Vögel geeignet ist.

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Wie oft?

Eine regelmäßige Jahresreiningung!

Wird das Nest nicht gereinigt, dann bleiben Parasiten und Ungeziefer im Nest und bleiben den Nachmietern erhalten und schwächen die neue Brut und die Elterntiere.

 

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Tipps zum Aufhängen von Nistkästen

aviary-800Den Nistkasten kannst du an unter dem Dach, an Holzwänden, Mauern, Garagen, am Giebel oder in Bäumen gehängt werden. Je höher der Nistkasten hängt umso besser. Achte darauf dass der Nistkasten wind- und regengeschützt aufgehängt wird. Wichtig vor allem ist, dass es nicht ins Flugloch rein regnet. Andererseits muss darauf geachtet werden, dass der Nistkasten keiner zu starken Sonneneinstrahlung ausgesetzt ist. Zu starke Sonneneinstrahlung kann zur Überhitzung im Inneren führen, das kann für die Brut äußerst gefährlich werden. Die Ausrichtung des Flugloches soll Richtung Osten oder Südosten sein. Ein ruhiger Standort bei dem die Vögel den Nistkasten ungestört anfliegen können wäre ideal.

Wichtig: schütze den Nistkasten vor Katzen und Marder, indem der Nistkasten unzugänglich angebracht wird.

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Nistkästen selber bauen

Einen Nistkasten selbst zu bauen ist kein Hexenwerk. Beispielsweise einen für die Meisen ist sehr einfach zu realisieren, aber auch ein Koloniebrüter Haus für unsere Haus- oder Feldsperlinge ist schnell gemacht.

Es geht um die richtigen Maße und um den richtigen Durchmesser des Flugloches.

Einen Bauplan mit den richtigen Maßen stelle ich euch hier bereit – ihr könnt ihn downloaden und ausdrucken. Die Maße sind 1:1 abgebildet und ihr könnt die ausgedruckten Planteile direkt auf das Holz übertragen und anschließend aussägen. (kommt in den nächsten Tagen)

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Auswahl des richtigen Nistkastens

Wenn du deinen Nistkasten nicht selbst baust, sonder aus dem Handel beziehst, dann hast du die Qual der Wahl. Es gibt Nistkästen aus weichem oder aus hartem Holz, oder gleich aus Holzbeton. Es gibt Nistkästen mit Katzen und Marderschutz, es gibt Designer Nistkästen, es gibt Nistkästen für unsere Singvögel und es gibt Nistkästen für Greifvögel.

Man könnte sagen – alles ist möglich!

Es stimmt aber wirklich, es gibt für jede Vogelart Nisthilfen, mit denen wir unseren gefiederten Freunden während der Brutzeit helfen können. Einzig und alleine die Umstände sind entscheident für die richtige Auswahl. Es liegt nur an uns etwas für den Vogelschutz zu tun.

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Der richtige Nistkasten für den richtigen Vogel

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Hier möchte ich gar nicht viel darüber schreiben, ich zeige dir lieber in einer Tabelle welche Möglichkeiten es gibt und welche unterschiedlichen Formen die Nistkästen haben können. ==> Nistkasten Übersicht

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Gefahren denen unsere Singvögel ausgesetzt sind?!

ACHTUNG – Nistkastenräuber!

Unser Buntspecht ist nicht nur ein exzellenter Baumeister, nein, er ist auch ein gefährlicher Räuber unserer Jungvögel. Wenn er nicht in den Nistkasten rein kommt, weil das Flugloch zu klein ist, geht es sogar so weit, dass er das Loch mit seinem Schnabel aufhämmert bis er sich in den Nistkasten reinzwängen kann und die Brut raubt.

Daher sind ein paar Dinge sehr wichtig:

  1. Du solltest dir überlegen ob du nicht eine Metallplatte mit der Öffnung des Flugloches als Spechtschutz am Nistkasten anbringst, denn bei der Blechplatte da beißt der Specht buchstäblich auf „Granit“
  2. Anhand des Beispieles siehst du wie wichtig es ist, den Nistkasten ausreichend tief zu bauen damit, wie in diesem Beispiel der Specht mit seinem Schnabel die Jungtiere nicht greifen kann!
  3. Keine Sitzstange vor dem Einflugloch montieren! Die meisten Vogel brauchen keine (diejenigen die eine brauchen, die berschreibe ich extra noch einmal). Sitzstangen geben nur den Nesträubern die Gelegenheit vor dem Nest auf ihre Gelegenheit zu warten. Dies gilt im Besonderen beim ersten Ausfliegen der Jungvögel.

 

 

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