VOGELHAUS - FUTTERHAUS

Steinkauz – der kleine Kobold

Brutbiologie
ArtSteinkauz
OrdnungEulen
(Strigiformes)
Unterordnung---
FamilieEigentliche Eulen (Strigidae)
GattungSteinkäuze (Athene)
BrutortSiedlungsbereich, Gärten, Obstplantagen und Weidelandschaften mit Altbaumbestand
BruttypHalbhöhlen- und Höhlenbrüter (Nistkasten - Steinkauzröhre)
Lage des Nestesin Bäumhöhlen, Dachnischen, sowie Mauerspalten (siehe Bild), oder auch in Spezialnistkästen - der sogenannten Steinkauzröhre
Paarbeziehungmonogame Dauerehe
Nestbau---
BrutDas Brutgeschäft wird ausschließlich vom Weibchen ausgeführt
Legebeginnhauptsächlich von Mitte bis Ende April, bis Mitte Mai
Brutdauer22 - 30 Tage
Bruthäufigkeit1 Jahresbruten
Gelegegröße3 - 5 Eier
Nestlingsdauer30 - 35 Tage
Fütterung der JungvögelDie Fütterung wird durch das Männchen und das Weibchen durchgeführt, bis zu einer Dauer von 5 Wochen nach verlassen des Nestes
FuttertypIm Sommer großteils Insekten, Mäuse und Kleinvögel. Als kämpferischer Vogel greift er auch Wiesel und Katzen an
Phänologie
ZugverhaltenStandvogel
Ankunft im Brutgebiet-
GesangEnde Februar bis Anfang Mai, durch das Männchen, nach dem Sonnenuntergang bis Mitternacht und bis in die frühen Morgenstunden
Aktivitätszeitdämmerungsaktiv - in der Brutzeit 2 Std. vor und 2 Std. nach Sonnenuntergang

 

Brutgebiete

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Steinkauz – Stimme/Gesang

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Steinkauz – Aussehen:

Einst war der Steinkauz ein heiliger Vogel, der die Göttin der Weisheit – Pallas Athene begleitete – das war allerdings im alten Griechenland. Heute ist er der kleine witzige Kobold, der durch sein ständiges Wippen/Knicksen auffällt.

Der Steinkauz ist ein kleiner kurzschwänziger runder Kauz. Er ist wie alle Kauze dämmerungsaktiv, trotz allem sieht man ihn auch tagsüber auf Dächern von Bauernhäusern oder an Wiesen- und Weidelandschaften in der nähe von Kopfweiden (in Österreich als Felberstauden bekannt), die meist entlang von Bächen stehen, da wo der Steinkauz sehr oft nistet – ganz im Gegensatz zum Raufußkauz der ausgeprägt nachtaktiv ist und sich während des Tages meist in den dichten Nadelbäumen versteckt.

Der Steinkauz ist gut erkennbar an seiner flachen Stirn und seinen großen gelbe Augen. Der Schnabelansatz ist fast in Augenhöhe.

Das Gefieder ist an der Oberseite dunkelbraun mit lehmfarbenen Tropfen. An der Unterseite setzt sich die helle Lehmfarbe fort die durch dunkelbraune Längsstreifen unterbrochen wird.

 

Von F.C. Robiller

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Steinkauz – Verhalten:

Im Flug, bei weiteren Strecken ist er dem Specht sehr ähnlich. Das Flugverhalten geht vom Rütteln bis zum Gleitflug quer durch das ganze Programm, ausgenommen Sturzflug aus großen Höhen, weil der Steinkauz hauptsächlich in Bodennähe fliegt. Meist, wenn der Steinkauz Beute erspäht, dann beginnt er auf seinem Platz aufgeregt zu „Treteln“ bevor er abfliegt und versucht die Beute zu schlagen. Im Gegensatz zu anderen nacht/dämmerungsaktiven Greifvögeln wie Waldkauz, Waldohreule, oder Raufußkauz ist der Flug des Steinkauzes nicht geräuschlos. Bedingt ist das durch das etwas höhere Körpergewicht im Verhältnis zur Flügelfläche und den Schwungfedern die relativ kurz und hart sind.

Steinkäuze sind auch häufig am Boden zu finden, es ist auch erstaunlich wie flink und schnell sie laufen können, durch ihre doch etwas längeren Beine. Da ist es auch nicht ungewöhnlich dass sie eine entkommene Feldmaus wieder einholen.

Ein sich nähernder Mensch wird vom Steinkauz häufig mit kurzen ruckartigen Kopfbewegungen fixiert, so wie man es bei Falken oft sieht, wenn der seine Augen scharf stellt. Ähnlich wie bei Feindbegegnungen zeigt der Steinkauz außerdem häufig ein sogenanntes Vertikalknicksen, bei dem sich der Kauz in eine fast waagerechte Körperhaltung duckt und sich dann mit durchgestreckten Fersen aufrichtet.

Wenn der Steinkauz von größeren Feinden in Bedrängnis gerät, dann wehrt er sich mit einem „Schuß“ aus seiner Kloake – und glaube mir, er zielt sehr genau und wenn er trifft, dann stinkt es wahrlich fürchterlich – ich weiß von was ich spreche – scheußlich 🙁

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Steinkauz – Vorkommen:

Er ist als kleiner Kauz mit seinen 21 – 23 cm Größe, ein absoluter Feldjäger der eher in den niedrigen Regionen beheimatet ist. Er ist selten über 600 Meter ü. M. anzutreffen. Er hält sich mit Vorliebe in den Obstgärten auf, in denen auch meist die Steinkauzröhren als Nisthilfe montiert sind. Ansonsten ist er sehr häufig in der Nähe von Kopfweiden und Gärten die an Waldrändern liegen anzutreffen, weil er da auch meist seinem Brutgeschäft nachgeht.

Der Steinkauz ist als „stark gefährdet“ laut roter Liste eingestuft. Es wird dem schon etwas mit Nachzuchten und Wiederansiedelungsprojekten entgegengehalten!

Derartige Kopfweiden die entlang eines Baches stehen, so wie hier im Bild gezeigt sind die Lieblingsaufenhaltsorte des Steinkauzes.

 

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Steinkauz – Gelege:

Von Klaus Rassinger und Gerhard Cammerer

In unseren Breiten fällt der Legebeginn meist in die letzte Aprilhälfte. Die Gelegegröße bewegt sich immer um 3 bis 5 Eiern.

Die Eier haben in der Regel ein Größe von 3,3 – 4 cm länge und 2,7 bis 3,1 cm in der Breite. Das Gewicht von einem Ei liegt bei ca. 14 bis 15 Gramm.

Die Eier sind rein weiß, glanzlos bis mäßig glänzend. In der Regel gibt es beim Steinkauz nur eine Brut pro Jahr, ausgenommen das erste Gelege geht verloren, dann kann es zu einem Ersatzgelege kommen.

Das bebrüten der Eier ist unterschiedlich – manche Weibchen beginnen schon nach der Ablage des ersten Eies mit dem Brüten, andere wieder erst nach dem sie das vorletzte oder letzte Ei abgelegt haben. Abgesehen davon ist das Bebrüten der Eier ausschließlich Weibchen Sache.

Bei der Brutdauer ist man sich nicht ganz einig, da gehen die Angaben von 22 – 30 Tagen.

Aus Erfahrung mit meinem Steinkauzpaar sind die meisten Jungvögel nach 26 Tagen geschlüpft. Das sind natürliche Bruten im Nest und nicht Bruten im Inkubator (Brutkasten).

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Steinkauz – Jungvögel bei der Erkundung der Gegend:

Von Artur Mikołajewski

Hier siehst du voll befiederte Jungvögel, die die Gegend schon etwas unsicher machen 😉

Die Jungvögel werden aber noch von den Elterntieren bis zu 5 Wochen nach dem verlassen des Nestes durch gefüttert. Die Fütterung übernehmen beide Elternteile.

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Steinkauz – Jungvögel:

Von BS Thurner Hof

Diese Jungvögel sind ca. 3,5 Wochen alt.

Du siehst den Flaum an der Befiederung, bzw. das Dunenkleid und die großen gelben Augen!

 

Beim unteren Bild ist auch die Befiederung der Beine recht gut zu sehen.

 

Regina Kaute/pixelio.de

Du fragst dich vielleicht warum diese Jungvögel in der Hand gehalten werden und nicht im Nest sind. Diese Frage ist berechtigt – die Jungvögel sind Nachzuchten und werden in dem Alter beringt. Anschließend kommen sie wieder in das Nest zurück in die Obhut der Elterntiere!

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Steinkauz – Nahrung:

Hauptnahrung sind Mäuse (die Feldmaus).

Leider wird diese Nahrungsquelle für die Vögel immer kleiner, weil die Bäuerlichen Betriebe, egal ob Obstbauer oder Körndlbauer sehr stark mit Pestiziden  arbeiten (teilweise müssen) und dadurch sehr stark in das ökologische Gleichgewicht eingegriffen wird. Keine Nahrung – keine Vögel. Vergiftete Nahrung – tote Vögel!

Weiters sind noch Insekten, aber vor allem Käfer auf der Speisekarte vom Steinkauz.

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Steinkauz – Fütterung:

Mäuse und Ratten (alle tot und ausgenommen), da muss man, ob man will oder nicht, selbst Hand anlegen, oder getötete Eintagsküken (aber unbedingt frisch), die von Hühnerbrütereien am ehesten zu bekommen sind. Wenn du keinen Zugang zu derartigem Futter hast, dann einfach mit einem Jäger, Förster oder am besten mit einem Falkner Kontakt aufnehmen, die wissen wo man Futter für Greifvögel bekommt.

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Steinkauz – Galerie

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