VOGELHAUS - FUTTERHAUS

Jungvogel gefunden – was tun?

Das Kapitel ist ein lebendes Kapitel, das in unregelmäßigen Abständen erweitert wird – es soll dir eine kleine Hilfestellung geben, wenn du dir unsicher bist, was zu tun ist, beim auffinden von Jungvögeln.

Nackter, blinder oder kaum befiederter Jungvogel gefunden, was soll ich machen?

Dies Fragen höre ich in Zeiten wie diesen, jetzt, während der Brutzeit jede Woche mehrmals. Die Frage ist nicht ganz so einfach zu beantworten, daher ein paar Empfehlungen von meiner Seite. Ich hoffe dass ich dir damit eine kleine Hilfe geben kann!

Wer Nistkästen anbringt hat unweigerlich auch den Blick auf den Nachwuchs und die Jungvögel geschärft.

Oft findet man in der Vogel-Aufzuchtszeit diese vermeindlich „hilfslosen“ Jungvögel am Boden sitzend, lauthals jämmerlich zwitschernd.

Da kommt dann schnell einmal das Helfersyndrom des Naturfreundes zu Tage und man möchte dem Vogel gerne helfen – aber VORSICHT – nicht jeder am Boden sitzende Jungvogel ist verlassen und brauch Hilfe. Denn diese jämmerliche gezwitschere ist nichts anderes als ein Bettelruf. Meist sind die Altvögel ganz in der Nähe und halten sich versteckt, so lange bis sich der Mensch zurückzeiht – dann wird schnell gefüttert und ein neues Versteck gesucht.

Unsere besten Erfolge bei der Aufzucht von „Jüngstvögeln“ (von Singvögeln) haben wir mit diesen Beo-Perlen. Es ist alles enthalten an Vitaminen und Nährstoffen! In Wasser eingeweicht und mit einer Pinzette verfüttert. (ausgenommen Mauersegler)

Wer einen Jungvogel aufziehen will muss wissen dass er damit Verantwortung übernimmt und viel Zeit investieren muss. Wer das nicht kann, der sollte versuchen einen so kleinen hilfebedürftigen Vogel in eine Auffangstation zu bringen – da kennt man sich aus und da ist der Vogel auch gut versorgt. Bitte keine Experimente – wenn der Vogel auch noch so klein ist – es handelt sich dabei um ein Lebewesen!

Was mache ich, wenn ich ein noch fast nacktes Vogelkind finde?


Wenn Du ein sehr junges Vogelkind gefunden hast, das keine, oder kaum Federn hat und auf dem Boden liegt, dann handelt es sich um einen sogenannten Nestling – und das ist ein Notfall!

Dieser Vogel benötigt dringend deine Hilfe, denn ein Nestling wird nicht von seinen Eltern gefüttert und kann auch außerhalb des Nestes nicht gewärmt werden. Weiters ist so ein Vogelkind Fressfeinden schutzlos ausgeliefert. Am besten ist ein Nestling im Nest der Eltern aufgehoben.

Derartig junge Vogel fallen ab und zu aus dem Nest – vor allem wenn das Nest etwas „schlampert“ gebaut ist – aber grundsätzlich kann man sagen dass diese Vögel nicht weit vom Nest entfernt liegen, also die nächste Umgebung gründlich nach dem Nest absuchen und den kleinen Piepmatz – sofern er unverletzt ist – wieder ins Nest zurück setzen.

Wichtig: wenn du den Nestling wieder ins Nest zurücksetzt bitte aufpassen, dass die Altvögel das nicht sehen – das geht ganz gut, wenn diese beide beim Futter sammeln sind, da haben sie das Nest nicht unter Beobachtung.

ACHTUNG: Das solltest du auf jeden Fall wissen!

Laut Gesetz ist es verboten, Vögel beim Brutgeschäft zu stören und deren Nester zu berühren. Du befindest dich dabei in einem gesetzlichen Dilemma und es ist deine persönliche Entscheidung ob du helfen möchtest oder nicht!

Nur wenn du absolut sicher bist, dass beide Elterntiere ums Leben gekommen sind (beispielsweise durch eine Katze), oder das Nest zerstört ist (Unwetter-Gewitterregen-Sturm-etc.) oder dass der Vogel nicht störungsfrei ins Nest zurückgesetzt werden kann, dann sollten die Jungvögel in menschliche Obhut genommen werden.

Wichtig zu wissen: Vielfach herrscht der Glaube dass, wenn Jungvögel von Menschen berührt werden nicht mehr von den Elterntieren angenommen werden. Das ist nicht korrekt! Der Geruchssinn der Vögel ist nicht so stark ausgeprägt, dass der Geruch des Menschen wahrgenommen wird und dadurch der Nachwuchs nicht mehr versorgt werden würde.

Weiter geht es hier in Kürze mit den „Ästlingen“